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Meno carne per i tedeschi

Il governo tedesco chiede ai suoi cittadini di dimezzare il consumo di carne

Per raggiungere gli ambiziosi obiettivi climatici fissati a livello internazionale i tedeschi devono prepararsi a grandi cambiamenti. Questo è ciò che emerge dalla bozza di progetto per la salvaguardia del clima (Klimaschutzplan 2050). Il documento, redatto dal Ministero dell’Ambiente, consiste di 67 nelle quali sono elencate tutta una serie di misure che dovranno essere attuate dal governo federale nei prossimi decenni affinché il riscaldamento globale si contenga sotto i due gradi.

Le implicazioni più concrete degli obiettivi di protezione del clima ricadono sulle abitudini alimentari. Infatti, secondo la bozza, l’agricoltura dovrà ridurre il numero degli animali da reddito e soprattutto dei ruminanti come le mucche, in quanto grandi produttrici di uno dei più dannosi dei gas serra, ovvero il metano. I tedeschi sono chiamati, quindi, a ridurre di almeno la metà il loro consumo di carne secondo le indicazioni già fornite dalla Associazione Tedesca per la Nutrizione (Deutsche Gesellschaft für Ernährung). In parole povere, il consumo dovrebbe ridursi dagli attuali 1,2 kg a una media di 600 grammi a settimana per persona.

Emma Bonino: “Freiheit verpflichtet. Gespräche mit Giovanna Casadio”

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Emma Bonino
Freiheit verpflichtet
Gespräche mit
Giovanna Casadio
Aus dem Italienischen von
Davide Miraglia und
Bettina Jänisch 

Mit einem Nachwort von
Daniel Cohn-Bendit

208 Seiten, Klappenbroschur
CEP Europäische Verlagsanstalt
(15. Mai 2015)

ISBN 978-3-86393-054-7
EUR 19,90 [D]

Die italienische Politikerin Emma Bonino ist Italiens bekannteste Bürger- und Frauenrechtlerin. Die frühere Außenministerin Italiens und Europa-Kommissarin äußert sich in diesem Band über ihr politisches Engagement, über ihren Einsatz für neue Gestaltungsspielräume und zu Fragen der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Als Vertreterin des Konzepts einer federation light für die Vereinigten Staaten von Europa setzt sie sich für eine europäische Identität jenseits nationalstaatlicher Interessen ein. Im Zentrum ihres politischen Engagements steht der Kampf für die Rechte der Frauen und für die Freiheit, die es als höchstes Gut der Zivilgesellschaft zu bewahren gilt. Daniel Cohn-Bendit würdigt in einem Nachwort die Ausnahmepolitikerin La Bonino.  

Emma Bonino war ab 1976 Parlamentsabgeordnete für den Partito Radicale und ab 1979 Europaabgeordnete. Von 1995 bis 1999 war sie EU-Kommissarin. Nach ihrem Ausscheiden aus der EU-Kommission wurde eine Kampagne »Emma for President« durchgeführt, die ihre Wahl zur Staatspräsidentin Italiens zum Ziel hatte. 2004 wurde sie erneut EU-Abgeordnete. Von 2006 bis 2008 war sie Handels- und Europaministerin im zweiten Kabinett von Romano Prodi und ab 2008 Vizepräsidentin des Italienischen Senats. 2013/14 war sie italienische Außenministerin. (Quelle: CEP Europäische Verlagsanstalt)

Die Metonymien in der italienischen Politik

Neben der eigentlichen Metapher finden sich im politischen Sprachgebrauch Italiens besonders viele Metonymien. Die Metonymien finden immer wieder als sprachökonomische und zugleich bildliche Formen Verwendung. Die Metonymie ist eine rhetorische Stilfigur, die zu den Tropen gehört und die inhaltlich verwandte Begriffe vertauscht. Charakteristisch für die Metonymie ist die geistige oder sachliche Beziehung zwischen den Begriffen. Doch die Grenzen zwischen

Synekdoche und Metonymie sind sehr fließend. Der häufigste Typus metonymischer Beziehung ist jener zwischen Resultat und Ursache oder, umgekehrt, zwischen Ursache und Resultat, zwischen Behälter und Inhalt, zwischen Autor und Werk, zwischen Produzent und Produkt usw. Beliebt in der politischen Sprache Italiens ist die metonymische Verwendung einer Ortsbezeichnung für das am selben Ort Befindliche. Diese Ersatzbegriffe werden für häufig vorkommende Namen und Bezeichnungen gewählt. Wichtige Institutionen werden meistens mit ihrer geographischen Bezeichnung benannt:

Botteghe Oscure (Via delle Botteghe Oscure): Strasse in Rom, in der sich lange Zeit die Parteizentrale der PCI (danach PDS und noch später DS) befand. 2001 verlassen die Democratici di Sinistra (DS) das historische Gebäude und ziehen in Via Nazionale um. Allerdings hat sich die neue Strasse als Metonymie nicht ganz durchgesetzt.

Campidoglio: Sitz des Bürgermeisters Roms. Steht für den Bürgermeister Roms.


Farnesina: Sitz des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten (Rom). Steht für das o.g. Ministerium.


Montecitorio (Piazza di Montecitorio): Sitz der Abgeordnetenkammer (Rom). Steht für das Parlament.

Palazzo ist eine der populärsten Metonymie der italienischen Politik, die von Pier Paolo Pasolini erfunden wurde. Der Palazzo wird metonymisch verwendet, er steht sozusagen als Symbol für die politische Macht, die von der sich dort befindlichen Regierung ausgeht. Diese Metonymie ist bei den Radicali Italiani sehr beliebt. Sie machen sogar ein Wortspiel daraus, das der berühmte Slogan ihres Organs, Radio Radicale, geworden ist: „dentro ma fuori dal Palazzo.“

Palazzo Chigi: Sitz des Ministerpräsidenten (Rom). Steht für die Regierung.

Palazzo Madama: Sitz des Senats (Rom). Steht für den Senat.


Palazzo dei Marescialli: Sitz des Obersten Justizrats (Rom) (Consiglio Superiore della Magistratura, meistens abgekürzt mit dem Acronym CSM).

Palazzo di Vetro: So wird der Hauptsitz der UNO (New York) wegen seiner Glasfassaden genannt. Steht für die UNO.
Palazzo Marino: Sitz des Mailänder Rathauses. Steht für die mailändische Politik.


Piazza del Gesù: Historischer Sitz der Democrazia Cristiana (Rom). Steht für die Partei selbst.


Quirinale (Palazzo del Quirinale) oder Colle: Sitz des Staatsoberhauptes (Rom). Steht für das Staatsoberhaupt.


Torre Argentina (Via di Torre Argentina): Strasse in Rom, in der sich die Parteizentrale der historischen Partito Radicale jetzt Radicali Italiani befindet. Die Bezeichnung steht für die Partei selbst.


Via della Scrofa oder Palazzo del Drago: Strasse in Rom, in der die Parteizentrale der Ex-Movimento Sociale Italiano später Alleanza Nazionale saß. Steht für die Partei selbst.


Via dell’Umiltà: Strasse in Rom, in der sich die Parteizentrale von Forza Italia befindet. Steht für die Partei selbst.


Viale Mazzini: Strasse in Rom, in der der Fernsehsender RAI seinen Sitz hat.


Via Solferino: Strasse in Mailand, in der sich die Redaktion der Zeitung Corriere della Sera befindet. Steht für die Zeitung selbst.


Viminale (Palazzo del Viminale): der Palazzo Viminale entnimmt seinen Namen vom Colle Viminale, einem der sieben Hügeln, auf dem Rom gegründet wurde. Sitz des Innenministeriums (Rom). Die Bezeichnung steht für das Innenministerium und für den Innenminister.

Eine andere beliebte metonymische Verwendung ist auch die Benennung der Parteien durch ihr Symbol: lo Scudo Crociato (DC) il Garofano (PSI), la Vela (CCD), Rosa nel Pugno (Partito Radicale), il Sole che ride (Verdi), la Quercia (PDS) usw.

Autore:
Dipl.-Übers. Davide Miraglia
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Beeidigter Dolmetscher und
ermächtigter Übersetzer
für die italienische Sprache